Erster Irland-Zyklus
Fähre (Ferry)
Es riecht nach Diesel und nach Salz.
Sonne – sie wärmt und blendet.
Das dunkle Blau des Wassers
sucht seinen Übergang
zum hellen Blau des Himmels
und findet ihn
am Horizont.
Das Weiß des Bootes
begleitet vom Weiß der schäumenden Wogen.
Hier und da ein brauner Streifen
am Horizont,
Land, auf dem die Menschen
ihrem Tagwerk nachgehen.
Fern der Tag,
an dem ich es ihnen
gleichtun werde.
Árann
Eine Mauer aus Steinen
gebaut zum Schutz – zur Abwehr?
Jahrhunderte gingen ins Land –
toter Stein.
Und ein jeder könnte Geschichten erzählen
vom Anbeginn der Zeit.
Felsen, wie für ewig ins Meer gesetzt.
Doch nagen die Wellen beständig an ihnen,
und besiegen sie schließlich.
Tiefe Furchen und Klüfte
zeugen vom ewigen Kampf.
Ruhe und doch ständige Bewegung.
Dazu der Wind, der das seinige tut.
Beständig treibt es ihn voran,
alles treibend, was keinen Widerstand leistet.
Irland
Ich sitze hier und horche.
Horche auf den Fluß meiner Gedanken,
Wellen, die die Felsen
meines Lebens umspülen.
Tosen – drinnen und draußen.
Draußen – der Puls der Großstadt.
Drinnen – die Erinnerung,
das wohlige Gefühl,
in mir zu Hause zu sein.
Geborgenheit – die ich mir schenke.
"I've got the blues" –
wohlige Traurigkeit,
wie – ein Stück
zartbittere Schokolade,
das langsam auf der Zunge zergeht.
Stolz und Kraft –
die Macht der Wellen in mir,
die selbst härteste Felsen bricht.
Ich spüre die Kraft
wie warme Sonnestrahlen
auf nackter Haut.
Bilder ziehen vorbei,
Geräusche, Wortfetzen,
das Klimpern von – Geld.
So fern, fern von den unbändigen
Gefühlen,
ausgelöst von einem Land,
das ich sah – und doch nicht kenne.
Tief in mir drin
spüre ich die unbändige Kraft
dieses Landes
und der Elemente, die es umtosen.
Sie ist da.
Lines
Drawing lines.
Lines of uncertainty.
Swinging. Fading.
Lost in eternity.
Connecting
Past and Future.
Once.
And forever lost.
Coming Home
Taking the step
across the border
of reality.
Leaving dreams behind
at the sea
and
on the misty heights.
Coming home –
not knowing,
where that may be...
Geheimnis
Längst entronnen
des Alltags Klauen
wende ich mich
nach innen –
der Realität zu,
deren Größe
nur von außen
gering zu schätzen ist.
Ewig bin ich
bewußt
des Geheimnisses,
das in mir schlummert
und mache mich
auf den Weg
es zu wecken
und
zu schaffen
die Wirklichkeit
für alle Tage...
Keine Schwäne
Keine Schwäne
zum Abschied
auf des Wassers Spiegel.
Leer der blaue Fleck
inmitten vieler Schatten Grün.
Doch zieht des leisen Lebewohls
feines Band
auf ewig mich zurück.
Seeker's Journey
Strolling through the streets,
towards the place
that's now my home.
Feeling the distance
between here
and there,
now – and then.
Wondering
where this road
may end,
where this way
might guide me.
Being a stranger –
but still
remembering
the emigration of
the soul
deep inside.
A seeker's journey,
seeking to fill
the remaining
gap...
Sanctuary
Deep down,
in the sanctuary
of the soul.
Knowing
what should be
and fearing
what will.
Humming strings,
vibrating in
anxious expectancy.
The burning heart
longing
for the cool breath
of reluctance,
vaporising
the falling tears,
hidden
from the outside world.
Neues aus Verbaros
11.05.2012
Kategorie: Verbaros
Erstellt von: admin
Nach nur fast genau neun Jahren mal wieder etwas neues – Verbaros ist um vier Gedichte aus den Jahren 2016/2017 reicher:
11.05.2012
Kategorie: Verbaros
Erstellt von: admin
Seit langer, langer Zeit habe ich ein paar neue Gedichte in Verbaros hinzugefügt:
Alle fünf stammen aus den Jahren 2000-2012.
11.05.2012
Kategorie: Verbaros
Erstellt von: admin
Nachdem ich die "Einzelnen Gedichte" bisher in einer "intuitiven" Reihenfolge präsentiert habe, habe ich jetzt beschlossen, sie doch lieber in einer chronologischen Reihenfolge aufzuführen. Während des Neusortierens habe ich dann auch gleich die eine, sehr lange Seite aufgeteilt in Einzelne Gedichte 1986-1995, Einzelne Gedichte 1996-1999 und Einzelne Gedichte 2000-heute. Letztere ist noch ein wenig kurz, aber ich habe neulich einige Gedichte aus den 2000ern wiederentdeckt – es kommt also noch mehr…